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Förderschwerpunkt Sprache

Auffälligkeiten in den Bereichen Sprache, Sprechen und Kommunikation können Kinder und Jugendliche jeden Alters betreffen. Grundsätzlich unterschieden werden dabei Auffälligkeiten, die im Zusammenhang mit der Entwicklung von sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten (entwicklungsbedingte Störungen) stehen, und erworbene Störungen, die durch Krankheiten oder Unfälle eintreten und bereits erworbene Fähigkeiten stören (bspw. kindliche Aphasie nach Schädel-Hirn-Trauma). Entwicklungsbedingte Auffälligkeiten können durch organische, funktionelle oder auch soziokulturelle sowie psychische Faktoren verursacht oder mitbedingt sein.

Bei entwicklungsbedingten Störungen kann je nach betroffenem Bereich in Störungen 

  • des Sprachsystems (Sprachentwicklungsstörung), 
  • des Redeflusses (Redeflussstörung), 
  • der Stimme (Stimmstörung) und 
  • des Sprechablaufs (Sprechstörung wie bspw. Sigmatismus) 

unterschieden werden (vgl. Kauschke & Vogt 2019, S. 174). Kinder und Jugendlichen mit einer Sprachentwicklungsstörung weisen inhaltliche und zeitliche Abweichungen von der typischen Sprachentwicklung auf verschiedenen sprachlichen Ebenen auf (vgl. Kauschke et al. 2019, S. 4).

Im Förderschwerpunkt Sprache werden Kinder und Jugendliche gefördert, deren Erwerb rezeptiver und/oder produktiver sprachlicher Fähigkeiten, der sinnhafte Gebrauch dieser Fähigkeiten oder deren Redefluss, Sprechtätigkeit oder Stimmfunktion die Bildungs-, Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten so umfänglich und langanhaltend einschränken oder bedrohen, dass sich meist in Wechselwirkung mit anderen Entwicklungsbereichen bereits Teilhabeeinschränkungen zeigen oder absehbar sind. Dabei muss sonderpädagogische Förderung rechtzeitig einsetzen, denn in der Schule ist Sprache nicht nur ein bedeutsamer Lerngegenstand, sondern schulisches Lernen ist vor allem sprachlich vermitteltes und dialogisch konstruiertes Lernen. Somit kommen den kommunikativen, repräsentativen und sozialen Funktionen von Sprache beim schulischen Lernen herausragende Bedeutung zu (vgl. KMK 1998, S. 5;  SMK 2015, S. 31f.).

Auffälligkeiten in den Bereichen Sprache und Kommunikation können insbesondere Schwierigkeiten im Erwerb der Laut- und der Schriftsprache nach sich ziehen und dadurch die schulische Entwicklung massiv beeinträchtigen (Mayer 2020, S. 15; Catts et al. 2002, S. 1152). Eine frühestmöglich einsetzende Intervention ist enorm wichtig, um spätere Auswirkungen in allen Entwicklungsbereichen so gering wie möglich zu halten. Dabei kommt der frühzeitigen Erfassung sprachlicher Auffälligkeiten bereits im Vorschulalter sowie bei dem Zusammenwirken von Kindertageseinrichtungen und Grundschulen eine hohe Bedeutung zu (vgl. Spreer, Glück & Popp 2016, S. 22).

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