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(Sonder-)pädagogische Diagnostik an Klinik- und Krankenhausschulen

In den KKS in Sachsen findet im Regelfall kein Verfahren zur Feststellung von sonderpädagogischem Förderbedarf gemäß § 13 SOFS statt.  Allerdings fließen die Ergebnisse von Beobachtungen ggf. in eine entsprechende Empfehlung ein. 
Die pädagogische bzw. sonderpädagogische Diagnostik an der KKS erfüllt zwei zentrale Aufgaben:

  • Erfassung anamnestischer Informationen zur bisherigen (vor-)schulischen Entwicklung
  • prozessbegleitende Diagnostik

Zu den diagnostischen Aufgaben der KKS gehört die Erfassung und Zusammenführung unterschiedlicher Beobachtungen und Erkenntnisse (z. B. Vorabfragenbogen), um die bisherige Schulbiographie zu rekonstruieren und eine schulische Perspektive für die Schülerin bzw. den Schüler zu beschreiben. Dafür stehen folgende Dokumente unterstützend zur Verfügung:

Dokumente noch in Erarbeitung

Lehrkräfte an der KKS übernehmen in Abstimmung mit Ärztinnen bzw. Ärzten, Psychologinnen bzw. Psychologen und Therapeutinnen bzw. Therapeuten diagnostische Aufgaben. „Unterricht an der Schule für Kranke hat häufig eine pädagogisch-diagnostische Funktion im Sinne einer Prozessdiagnostik“ (Wertgen 2012, S. 65).
 
Die wichtigsten Aufgaben einer vorwiegend pädagogischen Diagnostik sind die Analyse und Beschreibung des

  • Lern- und Leistungsstandes sowie von Entwicklungsperspektiven und möglichen Schwierigkeiten, 
  • Lern- und Sozialverhaltens der Schülerin oder des Schülers in einer Lerngruppe, einschließlich der Veränderungen im Kontext therapeutischer Intervention.

Prozessbegleitende Diagnostik an der KKS soll eine zielgenaue und effektive schulische Förderung der Schülerinnen und Schüler unterstützen und deren spätere Reintegration in die Stammschule erleichtern. 
Dies geschieht unter den besonderen unterrichtlichen Bedingungen der KKS (kleine Lerngruppen, z. T. alters- und schulartenübergreifend, i. d. R. verringertes Unterrichtsangebot oder Konzentration auf Kernfächer) (vgl. Wertgen 2012, S. 65). 

Die wichtigste Methode der prozessbegleitenden Diagnostik ist die Beobachtung. Im Rahmen einer offenen bzw. geschlossenen Beobachtung im schulischen Kontext können Informationen zu einzelnen Entwicklungsbereichen (bspw. Konzentration, Aufmerksamkeit, Motorik, Lern- und Sozialverhalten) gesammelt werden (vgl. Popp, Melzer & Methner 2017, S. 158ff.). Zudem können Beobachtungsergebnisse aus dem Unterricht der KKS mittels Conners-Skalen in eine klinischen ADHS-Überprüfung einfließen.

Einschätzungen zum aktuellen Lern- und Leistungsstand sowie zum Lern- und Arbeitsverhalten sind im Kontext der KKS mittels Screenings bzw. Instrumenten zur Lernverlaufskontrolle möglich.

Im Regelfall erfolgt die gezielte Diagnostik einzelner Lern- und Entwicklungsbereiche mittels standardisierter und normierter Testverfahren durch die jeweiligen medizinisch-psychologischen oder therapeutischen Fachbereiche. Beobachtungen aus dem Unterricht der KKS können jedoch wichtige Hinweise zur medizinischen, psychologischen oder therapeutischen Diagnostik beitragen. Regelungen zum Informationsaustausch (einschließlich Datenschutz) sind zwischen Klinik und KKS zu vereinbaren. 

Hinweise zu Methoden und Instrumenten der Diagnostik

Der Einsatz von diagnostischen Instrumenten an der KKS erfolgt in Kooperation und Absprache mit der jeweiligen Klinik.

Eine Übersicht zu den in der Landesliste (Sachsen) empfohlenen Methoden und Instrumenten ist in der folgenden Übersicht zusammengefasst:

Dokument noch in Erarbeitung

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